Über mich

Prof. Dr. Harm Bandholz, CFA

  • Seit 2019: Professor für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik, FH Kiel
  • 2017-2019: US-Chefvolkswirt & Managing Director, UniCredit Group, New York
  • 2010-2017: US-Chefvolkswirt , UniCredit Group, New York
  • 2007-2010: US-Volkswirt, UniCredit Group, New York
  • 2005-2007: Volkswirt, HypoVereinsbank, München
  • 2004-2005: Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Ifo Institut, München
  • 2000-2004: Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Hamburg
  • 2009: CFA Charter
  • 2004: Dr. rer. pol, Universität Hamburg
  • 2000: Dipl.-Vw., Universität Hamburg

International und norddeutsch

Mein Job als Volkswirt hat mich von Nord- nach Süddeutschland, dann in die USA und schließlich wieder zurück nach Norddeutschland geführt. Auf dieser Reise habe ich viel gelernt – sowohl fachlich als auch zwischenmenschlich. Jetzt sind meine Familie und ich beinahe wieder dort angekommen, wo die Reise vor knapp 20 Jahren begann. 

Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre und anschließender Promotion im Bereich Quantitative Makroökonomie an der Universität Hamburg, ging es zunächst nach München. Als Mitarbeiter des Ifo Instituts hatte ich dort unter anderem die Gelegenheit, an zwei Gemeinschaftsdiagnosen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute teilzunehmen. Dann folgte der wichtige Wechsel in die Privatwirtschaft, nämlich in die Research-Abteilung der UniCredit Gruppe, zu der u.a. die HypoVereinsbank gehört. Die letzten zwölf Jahre verbrachte ich für die Bank in New York. Zu meinen Aufgaben als US-Chefvolkswirt gehörten die Analyse und Prognose der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, von Inflation über Arbeitsmarkt bis zum Immobilienmarkt, der Fiskalpolitik, der Geldpolitik, etc.

Diese ohnehin schon abwechslungsreiche Tätigkeit wurde durch die Ereignisse der vergangenen Jahre noch interessanter und lehrreicher als erhofft. Schließlich durfte ich sowohl die Große Rezession nach dem Lehman Kollaps, die unkonventionelle Reaktion der Zentralbanken, das Downgrade der USA, den Handelskonflikt mit China, den politischen Wandel, … direkt an der Wall Street erleben. Zahllose Unterhaltungen und Diskussionen mit Investoren, Politikern, Kollegen und Unternehmern – sowohl in den USA als auch in Europa – haben maßgeblich dazu beigetragen, mich und meinen Horizont für eine Vielzahl von Themen weit zu öffnen. Als großes Kompliment sehe ich bis heute an, dass ich in den USA häufig durch unorthodoxe Auffassungen aufgefallen bin, weil ich dort „zu deutsch“ gedacht habe, während ich gleichzeitig in Deutschland manchmal als „zu amerikanisch“ rüberkomme. 

Unsere Rückkehr nach Norddeutschland im Sommer 2019 war in erster Linie eine persönliche Entscheidung. Doch der Wechsel zurück in die akademische Welt erfolgte durchaus bewusst. Verbunden damit war zum einen der Wunsch (und das Ziel und die Hoffnung), dass meine Erfahrungen aus der Praxis den Studierenden die sonst so trockenen Modelle und Theorien lebhaft näher bringen. Leider ist die Zahl der Lehrenden mit Berufserfahrung im “wahren Leben” außerhalb der Bildungseinrichtung ja hierzulande nach wie vor sehr gering. Mindestens genauso wichtig war es aber für mich, der nachrückenden Generation einen offenen Mindset gegenüber den unterschiedlichsten Themen und Ideen zu vermitteln.