Politik sollte von kurzfristigen Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung absehen

Im aktuellen Ifo Schnelldienst durfte ich gemeinsam mit Yasmin Fahimi (Vorsitzende des DGB), meinem ehemaligen Kollegen Timo Wollmershäuser (Konjunkturchef des ifo Instituts), Aymo Brunetti (Uni Bern), Niklas Becker (Germany Trade and Invest), Hagen Lesch (Institut der deutschen Wirtschaft) und Gunther Schnabl (Uni Leipzig) das heiße Thema „Inflation“ diskutieren. Insbesondere ging es darum, wie die Politik die Folgen der rekordhohen Teuerungsraten abfedern kann.

Der Abstract meines Artikels (S. 9-13) lautet:

Auf beiden Seiten des Atlantiks sind die Inflationsraten in den vergangenen Monaten dramatisch in die Höhe geschossen. Dabei haben die USA angesichts hoher Kerninflationsraten und kräftiger Lohnzuwächse aktuell noch das größere Inflationsproblem, sodass die Federal Reserve schon früher aktiv werden musste als die EZB. Allerdings ist die Geldpolitik nicht schuld an der aktuellen Inflation – und lösen können höhere Zinsen das Problem ebenfalls nicht. Auch die Fiskalpolitik steht dieser durch negative Angebotsschocks induzierten Teuerung relativ hilflos gegenüber. Abwenden kann sie den gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrtsverlust jedenfalls nicht. Stattdessen sollte sich der Staat vor allem auf die Abmilderung der Symptome durch maßvolle Umverteilung konzentrieren. Eine wichtige Maßnahme ist die zielgerichtete finanzielle Unterstützung der unteren Einkommensgruppen. Breiter angelegte Stimulusprogramme sind dagegen unverhältnismäßig teuer und könnten zudem dazu führen, dass die Inflation noch weiter ansteigt.

Den Schnelldienst findet man hier.

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